0/0

oper für alle

Live-Übertragung auf den Sechseläutenplatz

Seit der ersten Liveübertragung im Juni 2014 begeistert oper für alle Jahr für Jahr tausende Zuschauerinnen und Zuschauer und ist nicht mehr aus dem Zürcher Veranstaltungskalender wegzudenken. Auch dieses Jahr verwandelt das Opernhaus Zürich den Sechseläutenplatz wieder in ein Freiluftparkett und zeigt am letzten Wochenende der Spielzeit Jacques Offenbachs phantastische Oper Les Contes d’Hoffmann. Am Vorabend dürfen Sie sich zudem auf die dritte Ausgabe des beliebten Schwesterformats kino für alle freuen. Kommen Sie also mit Freunden und Familie vorbei, nehmen Sie Ihre Klappstühle, Sitzdecke und Picknick mit und geniessen Sie gemeinsam stimmungsvolle Sommerabende unter freiem Himmel mit bester Unterhaltung.

Eintritt frei

Sa, 12. Jul 2025, 18.00, Eintritt frei
Sechseläutenplatz

Vergangene Termine

Juni 2015

Sa

20

Jun
17.00

oper für alle

Sechseläutenplatz

Gut zu wissen

Impressionen

 

Das war «ballett für alle» 2022


Drei Fragen an Andreas Homoki


Zehn Jahre «oper für alle»

«Für uns hat diese Veranstaltung einen sehr hohen Stellenwert, weil sie zeigt, dass die Kunstform Oper populär ist und breite Schichten der Bevölkerung begeistert.»

Dieser Artikel erschien im Mai 2023

Herr Homoki, im Juni findet wieder oper für alle statt. Welchen Stellenwert hat diese Open-Air-Veranstaltung für das Opernhaus?
In diesem Sommer haben wir ein Jubiläum – oper für alle findet zum zehnten Mal statt. Als ich 2012 als Intendant in Zürich angefangen habe, war der Platz vor der Oper noch im Umbau, deshalb hat oper für alle 2013 zum ersten Mal stattgefunden. Für uns hat diese Veranstaltung einen sehr hohen Stellenwert, weil sie zeigt, dass die Kunstform Oper populär ist und breite Schichten der Bevölkerung begeistert. Jedes Jahr kommen mehr als 12’000 Menschen. Das sind Dimensionen, die kennt man sonst nur von Grossveranstaltungen aus dem Sport oder der Popmusik. Ich habe das Gefühl, dass oper für alle nach zehn Jahren so selbstverständlich zum Kulturleben auf dem Platz vor dem Opernhaus gehört wie das Sechseläuten. Es freut uns natürlich, dass wir so eine Tradition begründen konnten.

Was muss zusammenkommen, damit oper für alle ein Erfolg wird?
Gutes Wetter hilft. Obwohl die Veranstaltung selbst bei schlechtem Wetter funktioniert, weil dann die Leute in der Hoffnung kommen, von einem Regenschauer verschont zu bleiben. Das schafft positiven Zusammenhalt. Die sommerliche Abendstimmung am See, die lockere Picknick-Atmosphäre, grossartige Musik, packendes Theater – das ist einfach attraktiv. Ganz wichtig ist auch, dass die Künstlerinnen und Künstler am Ende der Vorstellung auf dem Balkon des Opernhauses erscheinen und sich dem Applaus des Publikums auf dem Platz stellen. Das stärkt den Live-Charakter: Die Hauptfigur, die gerade auf der Grossleinwand gestorben ist, steht jetzt im Kostüm auf dem Balkon und verbeugt sich. Natürlich wählen wir auch Titel aus, mit denen das Publikum etwas anfangen kann. Eine völlig unbekannte Ausgrabung würden wir in diesem Format nicht präsentieren. Aber das heisst nicht, dass man nur Blockbuster spielen kann, es gibt inzwischen eine gewisse Neugier. In diesem Jahr steht Don Pasquale von Gaetano Donizetti auf dem Programm – ein charmantes, komödiantisches, nicht zu langes Stück. Ein alter Mann möchte nochmal ein junges Ding heiraten und blamiert sich. Das sehen die Leute immer gerne, zu allen Zeiten. Der Witz basiert auf den bewährten Konstellationen der Commedia dell’arte. Wir zeigen Don Pasquale in einer sehr schönen Inszenierung, mit einer attraktiven Besetzung. Ich bin sicher, das wird gut ankommen.

Sie sind gerade aus Paris zurück, wo Sie eine neue Carmen inszeniert haben. Was war das für eine Erfahrung?
Eine sehr spannende. Ich habe die Carmen ja an der Opéra Comique gemacht, also an dem Theater, an dem 1875 die Uraufführung stattfand. Der besondere Ort sollte sich natürlich auch in unserer Produktion spiegeln. Wir haben die Oper mit französischen Kräften realisiert, was der Sprache und speziell den Dialogen sehr gutgetan  
hat. Das Orchester hat auf historischen Instrumenten gespielt, der Chor war vergleichsweise klein besetzt. Der Dirigent Louis Langrée hat sehr darauf geachtet, dass der Geist der Comique, also die Nähe zum Text und zum Schauspiel, die Durchhörbarkeit des Klangs und eine intime Balance zwischen Stimmen und Orchester gewahrt ist. In der nächsten Spielzeit kommt diese Carmen dann nach Zürich. Die Besetzung wird anders aussehen, Gianandrea Noseda steht am Dirigentenpult. Aber natürlich wollen wir diesen französischen Esprit szenisch wie musikalisch auch hier auf die Bühne bringen. Im Juni 2024 zeigen wir unsere neue Carmen dann bei oper für alle.

Dieser Artikel ist erschienen in MAG 102, Mai 2023.
Das MAG können Sie hier abonnieren.


Rückblick: «oper für alle»